Es ist nun nicht so, dass dies dem VBS nicht bekannt wäre. In der Armeebotschaft 2017 wird sogar auf diesen Umstand hingewiesen. Das VBS will von dieser erweiterten Nutzungsverlängerung aber nichts wissen. Als Begründung werden so abenteuerliche Argumente ins Felde geführt, dass die Schweizer F/A-18-Jets höheren Belastungen ausgesetzt seien als diejenigen der US-Navy und dass eine Nutzungsdauerverlängerung kaum vertretbare Kosten und Risiken beinhalte. Mit Verlaub, diese Argumente verfangen überhaupt nicht: Die US-Navy benützt ihre F/A-18 auf Flugzeugträgern, das heisst, die Jets werden mittels Katapult beim Start und Fangseilen bei der Landung extrem beansprucht.
Eine stärkere Belastung für ein Flugzeug gibt es kaum mehr. Und bezüglich Kosten und Risiken einer erweiterten Nutzungsverlängerung gibt es von Seiten VBS übrigens keinerlei Transparenz. Der Fall ist klar, das VBS und Bundesrat Parmelin wollen lieber heute als morgen neue Kampfjets „poschten“. Zu diesen Plänen sagt die SP ganz klar Nein! Tragen wir der F/A-18-Flotte jetzt Sorge (zum Beispiel, indem sie durch die F-5-Tiger bis über das Jahr 2025 entlastet wird), halten wir sie immer auf dem neusten Stand und überbeanspruchen wir die Flugzeuge nicht für überflüssige Aufgaben. Es braucht vorderhand wirklich keine neuen Kampfjets für 9 Milliarden!
Wenn dereinst tatsächlich neue Kampfflugzeuge angeschafft werden müssen, dann sind für die SP folgende sechs Punkte aus dem „Konzeptpapier Luftwaffe“ zentral:
- Es braucht zwingend eine Volksabstimmung über neue Kampfflugzeuge
- Es soll ein Kampfjet europäischer Herkunft sein
- Die Finanzierung soll aus dem ordentlichen Budget erfolgen
- Es soll auf kostspielige und ineffiziente Offset-Geschäfte verzichtet werden
- Der Lärmschutz soll verstärkt werden
- Es braucht ein neues Standortkonzept