Sehr geehrter Herr Bundesrat Cassis
Sie wissen es: Die humanitäre Situation im Gazastreifen ist katastrophal. Zehntausende Menschen wurden in den letzten Monaten durch das israelische Militär getötet, nirgends erhalten die Verwundeten, Kranken und Schwangeren mehr die medizinische Behandlung, die sie bräuchten.
Hinzu kommt der Hunger. Bereits sind in Gaza Menschen gestorben, weil sie zu wenig Essen haben. Und obwohl viele Eltern auf Nahrung verzichten, befinden sich unter den Verhungerten auch Kinder. Ohne massive Erhöhung der Hilfslieferungen droht laut unabhängigen Expert:innen in den nächsten Monaten unzähligen Menschen der Hungertod.
In dieser existenziellen Notlage wollen und dürfen wir als Gesellschaft und Land nicht untätig bleiben. Die Schweiz muss alles tun, um Menschenleben zu retten. Doch ausgerechnet jetzt halten Sie dringend benötigte Unterstützungsgelder an die UNRWA zurück, die grösste humanitäre Akteurin in Gaza.
Dies nach schwerwiegenden Vorwürfen der israelischen Regierung an das Hilfswerk. Eine unabhängige Untersuchung hat mittlerweile aber festgestellt, dass die Organisation vertrauenswürdig ist. Die Europäische Union und Länder wie Kanada, Australien und Norwegen haben ihre Zahlungen an die UNRWA längst wieder aufgenommen.
Wir fordern Sie eindringlich dazu auf, die Schweizer Hilfsgelder ebenfalls freizugeben. Es ist höchste Zeit.
In Hoffnung auf schnelles Handeln,
Cédric Wermuth, Mattea Meyer
Co-Präsidium SP Schweiz