Damit die Energiewende und die Klimaneutralität gelingt, ist eine stärkere Nutzung der Sonnen-
energie für die Stromproduktion zentral. Gemäss dem Gemeinderat soll die Stadt Bern bis spätes-
tens 2035 klimaneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen, werden u.a. bei Sanierungen städtischer
Liegenschaften oder bei Neubauten Photovoltaik–Anlagen (PV–Anlagen) zur Stromgewinnung in-
stalliert.
Mit der Installation von PV–Anlagen auf Schulhausdächern bietet sich die Gelegenheit, Kindern und
Jugendlichen vor Ort die Themen Sonnenergie und Energiewende näher zu bringen.
Jugendsolarprojekte gibt es seit längerem, das erste Projekt in der Schweiz wurde im März 1998
im bernischen Maiezyt realisiert. Auch die Stadt Bern hat bereits Jugendsolarprojekte mit Schüle-
rinnen und Schülern des Zyklus 3 (7.–9. Klasse) durchgeführt: bei der Volksschule Munzinger (Sept
2020) und Volksschule Bethlehemacker (Sept 2021).
Die Jugendlichen setzen sich im Rahmen einer Projektwoche in Theorie und Praxis mit den The-
men Sonnenergie und der Energiewende auseinander. In Workshops werden zum Beispiel theore-
tisches Wissen zur Solarenergie und Energiesparen/Energieeffizienz vermittelt, das Kochen mit
einer Solarküche oder der Bau einer Solaranwendung (Solarauto, Solarflugzeug oder Solarlampe).
Ein Höhepunkt ist sicherlich die Mitarbeit bei der Montage der Anlage auf dem Schulhausdach.
Unter sicherer Anleitung von Fachleuten führen die Jugendlichen verschiedene Arbeitsschritte bei
der Montage und der Verkabelung von Solarpanels aus.
Die Erfahrungen der durchgeführten Jugendsolarprojekte sind für alle Beteiligten erfreulich: die
Jugendlichen setzen sich praxisnah mit dem Thema auseinander, die Schulen erhalten eine ab-
wechslungsreiche und lehrplankonforme Projektwoche geboten, die Stadt kann Jugendliche bei
Bauprojekten beteiligen sowie die Öffentlichkeit sensibilisieren. Zudem lernen die Solarbaufirmen
potenzielle Lernende persönlich kennen, während Schülerinnen und Schülern Einblicke ins Hand-
werk erhalten.
Der Gemeinderat hat sich zum Ziel gesetzt, jährlich mindestens ein Jugendsolarprojekt durchzu-
führen. Die Einreichenden unterstützen Jugendsolarprojekte und sind der Meinung, dass eines pro
Jahr nicht ausreichend ist. Einerseits ist das Thema zu wichtig und andererseits kann die Auswahl
zu einer Ungleichbehandlung der Quartiere und der Schülerschaft führen.
Der Gemeinderat wird hiermit aufgefordert:
1. Bei der Installation einer Solaranlage (z.B. Photovoltaik–Anlage) an einem Schulstandort wird
immer ein Jugendsolarprojekt durchgeführt.
2. Ein Konzept zu erstellen, dass allen Schülern im Zyklus 3 (7.–9. Klasse) in der Stadt Bern die
Möglichkeit bietet, bei der Installation einer Solaranlage (z.B. Photovoltaik–Anlage) auf einer
städtischen Liegenschaft, vorzugsweise an ihrem Schulstandort, teilnehmen zu können.
3. Die notwendigen Mittel für Jugendsolarprojekte «Schülerschaft» sind im IAFP bereitzustellen.