In der Stadt Luzern sowie in Emmen wurden bereits Vorstösse eingereicht, welche die Gratisabgabe von Tampons und Binden an öffentlichen Schulen- und in Verwaltungsgebäuden forderten. In verschiedenen Gemeinden in der Westschweiz, in Zürich und ebenfalls in der Stadt Luzern und Emmen werden die Produkte für die Menstruation in den Toiletten bereitgestellt.
Das Thema betrifft mindestens die Hälfte der Bevölkerung, trotzdem ist dieses Thema in vielen Kreisen ein Tabu. Junge Menschen mit oder ohne Migrationshintergrund trauen sich teilweise nicht darüber zu sprechen oder nach Hilfe zu fragen. Durch de Bereitstellung der Artikel kann diesen jungen Menschen geholfen werden. Durch die freie Verfügbarkeit von Menstruationsartikeln an öffentlichen Schulen müssen Menstruierende ausserdem nicht mehr auf improvisierte und unhygienische Notlösungen zurückgreifen. Der Stress und die Bedenken vor unangenehmen Situationen werden reduziert.
Der Stadtrat Luzern formuliert in der Entgegennahme sehr passend und auf den Punkt gebracht: „Frauen benötigen Menstruationsprodukte, um am sozialen Leben teilzunehmen, zur Schule bzw. zur Arbeit zu gehen und um sich wohlzufühlen. Keine Frau soll aufgrund der Menstruation auch noch finanzielle oder soziale Nachteile erfahren.» Des Weiteren können Absenzen vermieden werden, wie auch der Stadtrat Luzern schreibt: „Dem Umstand, dass auch in Luzern junge Frauen wegen der Periode den Schulunterricht versäumen, kann entgegengewirkt werden.“
Bei Hygieneartikeln handelt es sich genauso um einen Grundbedarf wie beispielsweise bei Toilettenpapier. Aber im Gegensatz dazu sind diese nicht vorhanden, besonders im Notfall. Dazu kommt, dass die nicht günstigen Artikel unverhältnismässig hoch besteuert werden und wurden. Es ist erfreulich, dass sich jetzt der Ständerat für eine Senkung der Mehrwertsteuer vom 7,7 auf 2,5 Prozent ausgesprochen hat. Frei zugängliche Hygieneartikel entlasten Familien mit geringerem Einkommen und tragen zur Enttabuisierung und zur Chancengleichheit bei.
Nehmen wir uns in der Stadt Kriens ein Beispiel an der Stadt Luzern und Emmen und werden auch ein Ort, wo Personen mit Periodenblutungen sich wohl fühlen.
Die SP bittet den Stadtrat folgendes zu prüfen:
1. ob und wie in den Toiletten den öffentlichen Schulen und den Verwaltungsgebäuden Menstruationsartikel kostenlos zur Verfügung gestellt werden können.
2. ob neben Tampons und Binden wiederverwendbare Menstruationstassen in das Abgabekonzept integriert werden können.