Mehr BürgerInnenbeteiligung dank Open Smart City Bern

Mit einem Open Smart City Konzept soll es möglich werden, Informations- und Kommunikations-
technologien vermehrt für soziale, ökonomische und ökologische Herausforderungen in der Stadt
Bern einzusetzen. Smart City Aktivitäten dienen stets Zielen der nachhaltigen Entwicklung und
stiften einen direkten Nutzen für die Bevölkerung, Umwelt, Verwaltung und Wirtschaft. Kombiniert
mit der Freigabe von Daten (Open Government Data) und Anwendungen (Open Source Software)
tragen Smart City Aktivitäten zu Transparenz, Partizipation und Zusammenarbeit zwischen öffentli-
chen Stellen, Zivilgesellschaft und Unternehmen bei.
Diese intensivierte Zusammenarbeit kann auch als eine Kollaboration im Sinne der offenen Wis-
senschaft bzw. von Citizen Science Projekten verstanden werden, die Mithilfe von interessierten
Lailnnen und BürgerInnen entstehen und durchgeführt werden können. Technologie-orientierte
Smart City Konzepte kombiniert mit dem direkten und offenen Zugang inkl. BürgerInnenbeteiligung
führen zu interessanten Formen des Einbezugs der gemeinsamen Entwicklung und der Beteiligung
wie auch der Verbesserung von öffentlichen Dienstleistungen. Wenn Smart City Konzepte mit O-
penness und adäquater Bürgerbeteiligung verbunden werden, haben sie ein grosses Potential,
einen Mehrwert für die Stadt Bern und ihre Bürgerinnen und Bürger darzustellen1.
In der Stadt Bern finden bereits seit Anfang 2016 regelmässig Roundtable-Gespräche zwischen
den Berner Behörden, den Hochschulen und der Zivilgesellschaft statt, um gemäss Open Smart
City Konzept aktuelle Problemstellungen der Stadt anzugehen. Dabei wurden gemeinsam zahlrei-
che konkrete Projektideen entwickelt, wie beispielsweise die Quartierbevölkerung besser in partizi-
pative Prozesse eingebunden werden kann oder die Stimmberechtigten fundierter über Abstim-
mungen und Wahlen informiert werden können. Auch Ideenskizzen liegen vor, wie Strom und
Wasser mittels innovativer Open Smart City Apps (Web und Mobile Anwendungen) gespart werden
können und die nachhaltige Mobilität gefördert werden kann.
Aktuell ist geplant, mittels kostengünstiger Pilotprojekte die Realisierungsmöglichkeiten zu testen,
erste Erfahrungen zu sammeln und die geplante Wirkung zu prüfen. Dazu wird die Zusammenar-
beit mit unterschiedlichen Verwaltungsstellen (Fachämter, Informatikdienste, Informationsdienst
etc.) sowie Umsetzungspartnern (Universität, Fachhochschule, Impact Hub Bern) und Zielgruppen
in der Bevölkerung angeregt.
Um die Stadt Bern als Open Smart City auf strategischer und operativer Ebene zu entwickeln, bit-
ten wir den Gemeinderat deshalb um folgende Massnahmen:

1. Entwicklung einer Open Smart City Strategie: Sie soll Zielsetzungen, Tätigkeiten und Zustän-
digkeiten der Stadtverwaltung in den Themenfeldern festlegen (insbesondere die Rolle der In-
formatikdienste, des Informationsdienstes und der E-Government-Stelle)
2. Festlegung einer Stelle in der Stadtverwaltung, die für das Thema Open Smart City, Citizen
Science und andere übergreifende Digitalisierungs-Themen zuständig ist
3. Umsetzung der Open Smart City Strategie u.a. mittels zu bestimmender Pilotprojekte, die über
genügend Finanzmittel verfügen
4. Freigabe von Open Data und Open Source Software durch die Stadt, um die Mitwirkung an der
Open Smart City Strategieumsetzung durch die Hochschulen, Unternehmen und Zivilgesell-
schaft zu ermöglichen
5. Fortführung der Roundtable-Gespräche zwischen den Behörden, Unternehmen, Hochschulen,
Zivilgesellschaft, lokalen Verbänden etc. unter Leitung der Stadt Bern, um gemeinsame Pilot-
projekte zu lancieren.

Erstunterzeicher:in

Matthias Stürmer, Manuel C. Widmer, Matthias Egli, Ingrid Kissling-Näf, Lionel Gaudy, Milena Daphinoff

Ersteinreichung

27. April 2017

Einreichungskanton

Bern

Einreichegemeinde

Bern
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