Der Stadtrat wird aufgefordert zu prüfen, wie er über seine Beteiligung an Biogas Zürich
Einfluss nehmen und Investitionsbeiträge leisten kann, damit in einem Gärwerk der
Biogas-Anlage eine Pilotanlage gebaut werden kann, welche in der Lage ist, das bei der
Biogasproduktion anfallende reine C02 aufzufangen. In derselben oder einer anderswo
gelegenen Versuchsanlage soll dieses C02 dann einer Verwendung zugeführt werden,
welche durch Substituierung von Erdgas, von Kerosin oder von anderen Treib- oder
Grundbaustoffen den C02 Ausstoss der Stadt insgesamt reduzieren hilft.
Die Anlage ist so zu konzipieren, dass in der Stadt Zürich zusammen mit den
Hochschulen Kompetenz und Know-how im Bereich «C02 Capture» aufgebaut wird.
Begründung:
Beim Gärprozess zur Gewinnung von BioGas aus Grünabfällen entsteht im Rohgas
neben Methan gleichzeitig C02 mit einem Anteil von 40% am Gesamtvolumen.
Mit HighTech Membranen, welche wie ein Molekülsieb funktionieren, wird das C02 aus dem
Rohgas ausgeschieden und liegt dann in reiner Form vor.
Dieser Prozess soll durch neue Technik, die von einem ETH Spin Off demnächst im Werk
Bachenbülach getestet wird, mittels verbesserter Membranen nochmals deutlich
effizienter werden.
Für die Verwendung von C02 zur Synthese von chemischen Energieträgern drängt sich
eine Power to X-Anlage auf. So eine Anlage könnte Methan produzieren, das direkt ins
Gasversorgungssystem der Stadt Zürich einspeist werden könnte. Eine andere
Möglichkeit wäre eine Anlage, die Methanol produziert. Methanol ist unter anderem ein
wichtige Grundbaustoff in der chemischen Industrie. Da für beide Prozesse elementarer
Wasserstoff benötigt wird, soll die Anlage explorieren, wie dieses Gas entweder lokal
produziert werden kann oder wie es in die Anlage transportiert werden kann.
In so einer Testanlage müsste es doch möglich sein das entstehende Gas aus reinem
C02 aufzufangen, anstatt, wie gegenwärtig, es direkt in die Umgebungsluft entweichen zu
lassen.
Für reines C02 gibt es eine Vielzahl an Verwendungsmöglichkeiten, welche auch als
Klima-relevante C02 -Reduktion im Inland mit Zertifikaten aus dem C02 -Zertifikathandel
vergütet werden könnten. Dies als wichtige Ergänzung zu allen anderen Massnahmen zur
Erreichung des Klimaziels netto null fossile Rohstoffe bis 2030 (ZüriZero30).
Wenn vor Ort Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff mit elektrischem Strom aufgespalten
wird (Hydrolyse), entfällt auch der schwierige Transport des für den Prozess notwendigen
Wasserstoffs. Der Rentabilität des Verfahrens soll in dieser frühen Phase keine Priorität
eingeräumt werden.